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Schieferverein erhält römische Dachschiefer vom Martberg
Auch die Römer deckten schon mit Schiefer
Schieferverein erhält von Pommerner Geschichtsforscher römische Dachschiefer für seine Ausstellung im zukünftigen „Kulturzentrum Schieferregion“.
Dieter Laux (li.), Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte und Albert Jung (re.), konnten von Winzer und Geschichtsfreund Alfred Fuchs aus Pommern fast 2000 Jahre alte römische Dachschiefer für die Ausstellung im Kulturzentrum Schieferregion als Dauerleihgabe entgegen nehmen.
Eigentlich hatte sich der Pommerner Winzer, Geschichtsfreund und Hobbyarchäologe Alfred Fuchs nie besonders mit der Geschichte des Schiefers als Dacheindeckung beschäftigt. Erst, als Albert Jung ihn im Rahmen einer Führung auf dem Martberg mit dem Vorsitzenden des Schiefervereins aus Müllenbach bekannt machte, erinnerte sich Fuchs an die Grabungen auf dem Martberg, bei denen auch römische Dachschiefer zum Vorschein kamen. Der Grabungsleiter hatte ihm damals erlaubt, einige Steine für seine private Sammlung zu entnehmen, bevor die Grabungsstelle nach der Befundaufnahme wieder überschüttet wurde. Wie der wissenschaftlichen Fachlektüre zu entnehmen ist, wurde der Umgang eines Tempels auf dem Martberg um 200 n. Chr. mit Schiefer eingedeckt. Detailliert heißt es hier: „Auf der halbhohen Mauer des Umgangs standen tragend rote Sandsteinsäulen, sie stützten das Schiefergedeckte Dach des Umgangs“. Das die Römer es verstanden in erstaunlich technisch vollendeter Art neben Ziegeln auch Schiefer als Dacheindeckung zu nutzen, ist auch von Ausgrabungen in Xanten und an der Saalburg sowie der römischen Höhenbefestigung auf dem Mayener Katzenberg bekannt.
Das sich Alfred Fuchs nunmehr dazu entschloss, seine römischen Dachschiefer für die Ausstellung des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte im zukünftigen „Kulturzentrum Schieferregion“ in Müllenbach als Dauerleihgabe zu überlassen, ist Amtsbürgermeister Albert Jung zu verdanken, der sich für diese Leihgabe einsetzte. Schiefervereinsvorsitzender Dieter Laux und Albert Jung konnten nun die Exponate aus dem Bestand von Winzer Alfred Fuchs in Empfang nehmen. Laux freute sich riesig, den Besuchern des Kulturzentrums demnächst die römischen Hinterlassenschaften in der Vereinsausstellung präsentieren zu können. Er dankte Fuchs für sein bemerkenswertes Entgegenkommen. Quasi als Nebenbefund konnte Geschichtsfreund Fuchs auch noch Kopien alter Kirchenakten der Pfarrkirche St. Stephanus in Pommern vorweisen. 1107 gebaut, musste die Kirche 1784 bis 1786 renoviert werden. Eine Rechnung aus dem Jahre 1786 zeigt, dass zur Eindeckung des Kirchenschiffs 125 Reis (1 Reis = Stapel von 2,35 m fertiger Dachschiefer) aus den Gruben bei Müllenbach angeliefert wurden. 15 Reis kamen aus Zell (Wahrscheinlich Altlayer Bachtal).