Home

Pflegemaßnahme 2020 im Kaulenbachtal

Knapp fünf Dutzend freiwillige Helfer im Einsatz für Natur und Kultur im Kaulenbachtal

Auch 2020 wieder hohe Teilnehmerzahl anlässlich der Freischneide- und Pflegemaßnahmen im Natur- und Denkmalschutzgebiet

Nahezu 60 freiwillige Helfer unterstützten, trotz teilweise widriger Wetterbedingungen, die Freischneide- und Pflegeaktion im Natur- und Denkmalschutzgebiet Kaulenbachtal.              Foto: Dieter Laux

Vollends begeistert sind Alexander Tholl, Naturschutzbeauftragter des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte sowie der Vereinsvorsitzende Dieter Laux anlässlich der wieder einmal hohen Teilnehmerzahl zur Durchführung der Pflegemaßnahmen im Kaulenbachtal. Trotz widriger Wetterumstände am Morgen des 26. September, finden sich 58 freiwillige Helfer und Helferinnen am Sammelpunkt ein. Patenschaftsträger wie der Pfadfinderstamm Müllenbach-Laubach, die Freiwilligen Feuerwehren Laubach und Müllenbach sowie die Schlepperfreunde Schieferland haben, wie jedes Jahr, ihre Hilfe angeboten und Personal entsandt. Die Feuerwehr Leienkaul wird, so die Absprache mit dem Schieferverein, am 10. Oktober ihren Patenschaftsbereich (Halde Mariaschacht) bearbeiten und dabei wohl weitere 10 bis 15 Aktive aufbieten.

Schnell sind die Arbeitsgruppen unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Corona-Restriktionen eingeteilt und die Helfer auf die Wahrung der Abstandsregeln hingewiesen, bevor man sich in die steilen Schieferhänge des Kaulenbachtals begibt. Die Pflege und das Freistellen der riesigen Haldenflächen (6 Hektar Pflegefläche) des ehemaligen Schieferbergbaus ist eine der vorrangigen Aufgaben des Schiefervereins in seinen Bemühungen die ehemalige Bergbaubrache als einzigartiges Habitat für Flora und Fauna zu sichern, so berichtet Vorstandsmitglied Alexander Tholl. Dr. Corinna Lehr (biodata Mainz), als Biotopbetreuerin zuständig für das Naturschutzgebiet Kaulenbachtal, achtet bei den Arbeiten darauf, dass keinesfalls schutzwürdige Bestände unter die Messer der Freischneider und Kettensägen kommen. Immer wieder würdigt sie das Engagement des Schiefervereins, dem es jährlich gelingt nicht nur die hohen Zahlen freiwilliger Helfer zu erhalten, sondern oft sogar noch zu erhöhen. Der Schieferverein schafft es, eine hohe Identifikation seiner Mitglieder aber auch der Bevölkerung der Region mit dem Naturschutz im Kaulenbachtal zu erzeugen, so berichtet sie. Nicht zuletzt ist es auch die Geschichte der Vorfahren, die fast sämtlich in den vergangenen Jahrhunderten einen Bezug zum Schieferbergbau hatten, die die Helfer motiviert eine aus dieser Entwicklung heraus entstandene Kulturlandschaft zu erhalten. Dass dies von Erfolg gekrönt ist, zeigen das Interesse und die Zahl der geführten Wanderer auf dem Schiefergrubenwanderweg, der inmitten des Natur- und Denkmalschutzgebietes verläuft, welche zwischenzeitlich weit über 15.000 beträgt. Hierbei ist es dem Verein herausragend wichtig, einen sanften Wandertourismus zu fördern, der keinesfalls den Naturschutzaspekt beeinträchtigen darf.

Spaß an der Naturschutzarbeit und gleichzeitig hohe Identifikation mit „ihrem“ Natur- und Denkmalschutzgebiet, das zeichnet die Helfer der Pflegemaßnahmen aus.          Fotos: Dieter Laux

Viele Helfer bedeutet, dass Maschinen und Geräte zur Verfügung gestellt werden müssen, damit eine effektive Durchführung der Pflegemaßnahmen gewährleistet werden kann. Der Schieferverein hat in den vergangenen Jahren mit Förderung der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, die wiederum unterstützt wird durch finanzielle Mittel von Lotto Rheinland-Pfalz, einen stattlichen Maschinen- und Gerätepool zusammengestellt, der bei den Maßnahmen zum Einsatz kommt. Viele Geräte dürfen nur mit Schutzbekleidung und Einweisungsnachweisen betrieben werden. Auch dafür wurde in der Vergangenheit Vereinspersonal ausgestattet und ausgebildet. So werden durch dieses speziell ausgebildete Personal schon im Vorfeld der großen Pflegemaßnahme die Schneidearbeiten durchgeführt, damit die Helfer meist nur noch das Schnittgut abtransportieren müssen. Mit Astscheren und Handsägen können dann auch die Restarbeiten von Jedermann erledigt werden. Zur Mittagszeit und damit zum Abschluss des Pflegetages sorgt der Verein für ein gutes Mittagessen und reichlich Getränke. So freut man sich unter den Helfern bereits jetzt wieder, auch die Maßnahme 2021 unterstützen zu können. Der Vereinsvorstand arbeitet indes daran, auch zukünftig noch viele weitere Helfer aktivieren zu können. 80 Helfer, war bisher unsere Rekord-Teilnehmerzahl, sollten wir in den kommenden Jahren die 100 schaffen, überlegen wir uns eine ganz besondere Würdigung für unsere Helfer, so plant der Vereinsvorstand. 

Eine besondere Ehrung erhielten die beiden jüngsten Teilnehmer, D. Schmitt und N. Lescher. Beide haben die Helfer des Schiefervereins auch schon in den Vorbereitungsmaßnahmen zur Freischneideaktion in den vergangenen Monaten freiwillig unterstützt und erhalten dafür eine Schiefergravur mit dem Wappen ihres Bundesliga-Vereins.                                     Foto: Dieter Laux

Copyright © 2016. Verein zum Erhalt der Schieferbergbaugeschichte Müllenbach | All Rights Reserved.