Vereinsmitteilungen

Naturschutz im Kaulenbachtal

 

Naturschutzgebiet Kaulenbachtal wird hervorragend betreut

 Eine Bereisung durch die untere Naturschutzbehörde, der Biotopbetreuung sowie Ortsbürgermeister und Vereinsvertreter zeigt guten Pflegezustand. Schieferverein ist Garant für erfolgreiche Naturschutzarbeit.

Bei brütender Hitze, die sich im Tal des Moselschiefers noch einmal merklich erhöhte, bereisten die Vertreter der unteren Naturschutzbehörde Andreas Klinger (2. v. rechts), die zuständige Biotopbetreuerin des Kreises, Dr. Corinna Lehr (links), Ortsbürgermeister Andreas Klotz (rechts) und Alexander Tholl, Naturschutzbeauftragter des Schiefervereins das Naturschutzgebiet Müllenbachtal/Kaulenbachtal.       Foto: Kazimierz Forys

Zur Begehung des Kaulenbachtals trafen sich im August der Leiter der unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung, Andreas Klinger, die zuständige Biotopbetreuerin für den Landkreis Dr. Corinna Lehr, Ortsbürgermeister Andreas Klotz als Vertreter der drei Kaulenbachtal-Anrainergemeinden, sowie Alexander Tholl, stellvertretender Vorsitzender und Naturschutzbeauftragter des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte. Anlässlich der Bereisung wurde der Status quo der Naturschutzmaßnahmen begutachtet und zukünftige Pflegeaktivitäten geplant.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Bereisung im Naturschutzgebiet (NSG) Müllenbachtal/Kaulenbachtal standen die Besucherlenkung in den stillgelegten Schiefergruben und die Festlegung der Pflegeschwerpunkte für den Herbst 2020. Der Rundgang startete auf der Grube Colonia. Der Sommer hat seinen Höhepunkt bereits überschritten und der Blühaspekt der Trockenrasen ist beendet. Alexander Tholl berichtet vom eindrucksvollen Farbenspiel des blauen Natternkopfes noch vor wenigen Wochen. Dieser hat sich augenscheinlich auf dem Gelände der ehemaligen Grube Colonia ausgebreitet. Bei optimaler Witterung für Heuschrecken präsentiert sich hier die Vielzahl der ansässigen Blauflügeligen Ödlandschrecken. Die seit dem Jahre 2019 stattfindende Schafbeweidung zeigt erste Erfolge in dem zuvor stark ruderalisierten Offenlandbereich am Westrand der Grube Colonia zum Wald hin. Hier breiten sich langsam Blütenpflanzen wie der Dost aus. Brombeerverbuschung und Stockausschlag von Schlehe und Hasel werden weiter an den Rand gedrängt. Auf dem Weg hinunter zur „Herrenwiese“ werden die Schäden im Wald deutlich, die ein Unwetter mit Nassschnee und Sturm zum Ende des Winters hinterlassen hat. Die Vereinsmitglieder berichten von den umfangreichen Aufräumarbeiten. Entlang des Weges sind noch die Wurzelteller der umgestürzten Bäume zu sehen. Auf der „Herrenwiese“ wird neben der Blauflügeligen auch die Rotflügelige Ödlandschrecke beobachtet. Ortsbürgermeister Andreas Klotz zeigt den erweiterten Bereich, für den die Pfadfinder die Pflege übernommen haben. Bislang haben die Kinder und Jugendlichen des Stammes Carpe Diem Müllenbach-Laubach zusammen mit ihren Leitern den Talgrund mit der alten Wasserleitung zunächst entbuscht und danach jährlich die Brennnessel-Hochstaudenflur gemäht. Durch die regelmäßige Mahd seit zwei Jahren auch in Verbindung mit der Schafbeweidung hat sich im Talgrund ein Wiesenbestand mit Glatthafer und Wiesen-Labkraut eingestellt. Die Brennnessel wurde an den Rand gedrängt.

Die schattige Kühle des Spalthauses auf der "Herrenwiese" wurde von den beteiligten Fachleuten zur Nachbesprechung genutzt.   Foto: Kazimierz Forys

Alle Pflegemaßnahmen der vergangenen Jahre haben zu einem sehr positiven Ergebnis geführt. Das Engagement des Schiefervereins und seiner befreundeten Vereine und Organisationen, welche Patenschaften im Natur- und Denkmalschutzgebiet übernommen haben, ist als beispielgebend zu bezeichnen. Mit großer Sicherheit werden auch in diesem Herbst wieder 60 – 80 freiwillige Helfer die große Pflegemaßnahme des Vereins unterstützen. Nur so, so berichtet Alexander Tholl, kann die Flora und Fauna des Kaulenbachtals langfristig erhalten bleiben. Wir, und damit meint er die Mitglieder des rührigen „Schiefervereins“ und die vielen freiwilligen Helfer, setzen uns dafür ein, dass die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft des Kaulenbachtals noch vielen Menschen aus der Region, aber auch Wandergästen aus der weiteren Umgebung zur Erbauung dienen. Der sanfte Wandertourismus soll immer im Einklang mit dem Naturschutz im Tal stehen. Dazu wird die Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung, der Biotopbetreuung sowie den Anrainer-Kommunen ständig ausgebaut und intensiviert. Wir freuen uns über jeden Helfer der uns hierbei unterstützt, so der Naturschutzbeauftragte des Schiefervereins. Andreas Klinger und Dr. Corinna Lehr stimmen dem zu und würdigen das hervorragende Vereinsengagement für die Natur unserer Heimat.

Die große Pflegeaktion 2020 findet am Samstag, den 26. September 2020 statt. Wer sich für den Naturschutz und die Denkmalpflege einsetzen möchte, ist herzlich Willkommen. Treffpunkt: 09:00 Uhr im Kaulenbachtal (Bereich Holzkaul). Näheres demnächst hier und im Amtsblatt der VG Kaisersesch.

 

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