Vereinsmitteilungen

Umweltstiftung unterstützt Schieferverein

 Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz fördert die Anschaffung von Sägen und Freischneidern für die Naturschutzmaßnahmen des Schiefervereins im Kaulenbachtal.

Die Helfer des Schiefervereins freuen sich anlässlich einer Pflegemaßnahme über die Anschaffung und Förderung neuer Geräte und Maschinen durch die Stiftung Natur und Umwelt RheinlandPfalz. Ihr Engagement ist außergewöhnlich.  Foto: Kazimierz Forys

Gut bekannt ist der Verein zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte e. V., kurz „Schieferverein“ genannt, bei der Stiftung Natur und Umwelt in Mainz. Der jährliche Naturschutz- und Pflegeeinsatz des rührigen Vereins im Natur- und Denkmalschutzgebiet Kaulenbachtal sorgt auch dort für Bewunderung. Biotopbetreuerin Dr. Corinna Lehr (biodata) kann in ihren Maßnahmenberichten an die Stiftung alljährlich von Helferzahlen berichten, die vielfach bei weit über 60 Freiwilligen liegen. „Was wir hier jedes Jahr im Oktober erleben dürfen, ist ein Engagement für Landschaft und Kultur, welches in seiner Art wohl als herausragend bezeichnet werden darf. Es ist uns immer eine ganz besondere Freude die Pflegemaßnahmen des „Schiefervereins“ begleiten zu dürfen“, so berichtet sie. Im Jahre 1996 hatte die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz die Flächen des jahrhundertealten Bergbaus im Kaulenbachtal gekauft, um damit den geplanten Abbau der mächtigen, landschaftsprägenden Schieferhalden zu verhindern. In der Industriebrache des Schieferbergbaus, die seit dem Jahre 1959, dem Zeitpunkt der Schließung der letzten Grube, fast unangetastet lag, hatte sich über die Jahrzehnte eine einzigartige Vielfalt an Flora und Fauna angesiedelt. Der Abbau der Schieferhalden hätte eine Kulturlandschaft zerstört, die ihresgleichen im Lande sucht. Von Beginn an war der Schieferverein ein verlässlicher Partner für die Stiftung.

Die Freistellung wichtiger Übergangsbereiche erfordert den Einsatz spezieller Maschinen und Geräte, hier Wolfgang Klinkner mit einem sogen. Allmäher. Foto: Kazimierz Forys

Der Verein zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte ist bemüht im Rahmen jährlich stattfindender Pflegemaßnahmen, den Status des Natur- und Denkmalschutzgebietes Kaulenbachtal im Rahmen seiner personellen und materiellen Möglichkeiten zu erhalten. Jedes Jahr kann der Verein mehr und mehr Mitglieder und Naturfreunde der Region dazu bewegen die Freistell- und Pflegeaktionen im Kaulenbachtal zu unterstützen. „Wir haben es geschafft, dass sich die Anrainer der Schieferregion für ihre Geschichte und die einmalige Flora und Fauna im Tal interessieren, sich gemeinsam für die Erhaltung einsetzen“, so berichtet der Vereinsvorsitzende Dieter Laux. Der Pfadfinderstamm Müllenbach-Laubach, sowie die drei Freiwilligen Feuerwehren der Kaulenbachtal-Anrainerorte haben in den vergangenen Jahren zusätzlich Patenschaften in dem Naturschutzgebiet übernommen und unterstützen so gleichfalls die Aktivitäten. Damit die vielen freiwilligen Helfer ihre Arbeit effektiv durchführen können, müssen sie mit Maschinen und Geräten ausgestattet werden, deren Beschaffung der Verein zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte auch jetzt wieder eingeleitet hat. Hierzu wurde ein Förderantrag an die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz gestellt, damit die Anschaffung den Etat des 150 Mitglieder zählenden Vereins nicht zu sehr belastet. Unterstützt bei solchen Fördermaßnahmen wird die Stiftung durch Mittel der Glücksspirale. Bei der Umweltstiftung, die bis zum Jahre 2017 Besitzerin der riesigen Schieferhalden im Kaulenbachtal war, diese jedoch wegen der erforderlichen hohen Präsens vor Ort an die Ortsgemeinden Müllenbach, Laubach und Leienkaul übergeben hat, ist die hervorragende Naturschutzarbeit des Vereins und seiner vielen freiwilligen Helfer eine Unterstützung wert. „Wir begrüßen das Engagement ausdrücklich und wünschen uns, dass die gute Kooperation zwischen Behörden und Zivilgesellschaft, zwischen Naturschutz und Denkmalpflege auch in den kommenden Jahren konstruktiv weiter geführt werden kann“ sagte Jochen Krebühl, Geschäftsführer der Stiftung Natur und Umwelt anlässlich der Flächenübergabe an die Gemeinden im Jahre 2017. Eine verlässliche Aussage, wie sich auch anlässlich der jetzigen 90%igen Förderung der Gerätekosten in Höhe von 4.200 Euro gezeigt hat. Anlässlich einer kleinen Pflegemaßnahme im Bereich des Spalthauses auf der Herrenwiese, wurden die Geräte jetzt offiziell in den Bestand des Vereins übernommen. Alexander Tholl, stellvertretender Vorsitzender und im Verein zuständig für die Naturschutzmaßnahmen im Kaulenbachtal, freut sich den Helfern die neuen, effektiven Pflegegeräte präsentieren zu können.

Es gilt die Überwucherung auch in teils unzugänglichen Bereichen zu verhindern, hier Max Peters mit einem Freischneider. Foto: Kazimierz Forys

Dafür, dass das Projekt „Kaulenbachtal“ eine Erfolgsgeschichte bleibt, setzt sich der Verein auch in Zukunft weiter ein. „Wir hoffen in diesem Jahr, übrigens dem 25ten Jahr unseres Bestehens, und auch zukünftig neue Vereinsmitglieder zu gewinnen und weitere Anwohner der Schieferregion zur Unterstützung der Pflege des Kaulenbachtals animieren zu können“, hofft der Vereinsvorsitzende. Der Schiefergrubenwanderweg, inmitten der Schieferhalden, vorbei an alten Bergmannshäusern, verlassenen Schieferstollen und ehemaligen Betriebsgebäuden dieser wundervollen Landschaft verläuft, konnte Anfang des Jahres 2020 den 15.000 geführten Wanderer begrüßen. Insgesamt geht man derzeit von Besucherzahlen in Höhe von 35.000 bis 40.000 aus, was ein klares Zeichen für die Beleibtheit des Schiefergruben-Wanderweges ist. Acht ehrenamtliche Wanderführer vermitteln den Gästen aus Nah und Fern auf informativen Führungen die Besonderheiten des größten Schieferabbaugebiets westlich des Rheins, eingebettet zwischen den Orten Müllenbach, Laubach und Leienkaul.

Der Verein zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte wird, bei der Anschaffung von Geräten für Naturschutzmaßnahmen im Kaulenbachtal gefördert von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit Mitteln der Glücksspirale.


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