Schieferbergbaugeschichte

So lebte man "auf der Leienkaul" gestern, so lebt man heute

Von Thomas Brost und Werner Schumacher

Gruenderjahre und die Zeit danach

Werner Schumacher

In der Nacht vom 8. auf den 9. Januar 1959 beendeten Naturgewalten die seit dem Ende des 17. Jh. belegbare, aber mit Sicherheit schon viel aeltere Tradition des Schieferabbaues am Kaulen- und Sesterbach bei Muellenbach und Laubach-Leienkaul. Schneeschmelze und Wassereinbrueche hatten ueber Nacht die drei Grubensohlen der damals noch als einzige foerdernden Grube "Maria Schacht" ueberflutet und Werkzeuge, Maschinen und Sprengmittel vernichtet. Eingesetzte Pumpen schafften es nicht, die Wassermengen zu lenzen. Diese bergmaennische Katastrophe fuehrte letztlich dazu, dass der Betrieb eingestellt wurde. Die Bergleute, "Koulemaenner" genannt, mussten sich neue Arbeit suchen.

Seit dem sind 40 Jahre vergangen und dies soll Anlass dafuer sein, dass Leben der Bewohner des Ortsteiles Leienkaul der Gemeinde Laubach frueher und heute zu betrachten. Wir wollen dabei, so weit moeglich, auf nuechternes Zahlenmaterial verzichten, es geht uns vielmehr darum darzustellen, wie die "Altvorderen" frueher und wie die Leienkauler heute leben.

Wie waren die Verhaeltnisse, als die Bergleute Ende des 18. Jahrhunderts in der Naehe ihrer Arbeitsstellen, der Gruben an der Ostseite des Kaulen- und am Oberlauf des Sesterbaches, in der Gemarkung von Laubach "Auf den Leyenkaeulen", eine typische Bergarbeitersiedlung gruendeten und sie "Leienkaul" nannten. Als Name fuer die neue Siedlung uebernahm man die Flurbezeichnung, er setzt sich aus dem vorgermanischen Wort "Lei" (auch Lay oder Lai) fuer "Stein" oder "Fels" und dem mundartlichen Wort fuer Grube, naemlich "Kaul", zusammen.

An die Besonderheiten und Kuriositaeten, die sich daraus ergaben und sich bis heute ergeben, dass die neue Siedlung dort errichtet wurde, wo die Gemarkung von Laubach an die Gemarkungen der Nachbargemeinden Masburg, Kaisersesch und Landkern grenzt hatten die ersten Siedler mit Sicherheit nicht gedacht. Darauf soll in dem Teil unseres Aufsatzes, der das Leben im heutigen Leienkaul beschreibt, naeher eingegangen werden.

Die Flurbeschaffenheit in den Orten Muellenbach und Laubach bot aeusserst schlechte Bedingungen fuer Landwirtschaft und Ackerbau. Steiniges, oft felsiges und geneigtes Gelaende, mit wenig tiefgruendigem Boden, verlangten schwierige Arbeitsbedingungen und brachten wenig Ertrag, der nicht ausreichte, um die, meist zahlreichen, Familienmitglieder zu ernaehren. Der Anteil der Bewohner in den beiden Orten, die keine Landwirtschaft betrieben, war doppelt so hoch als der in den Doerfern des Umlandes. Nur jedes siebente Haus war mit landwirtschaftlichen Nebengebaeuden ausgestattet, ebenfalls ein Zeichen dafuer, das Landwirtschaft nur im Nebenerwerb betrieben wurde. Bei den uebrigen Haeusern diente ein kleiner, an das Haus angebauter Stall zur Aufnahme des wenigen Viehs, das aus ein oder zwei Schweinen, Ziegen und Federvieh bestand, bestenfalls und als Ausnahme vielleicht eine Kuh und ein Zugtier. Im Erdgeschoss des Wohnhauses diente ein Raum der Lagerung der Feldfruechte, daneben befand sich die Kueche.

Feldarbeit, das war die Arbeit der Frauen und der minderjaehrigen Kinder. Die Maenner und aelteren Jungen waren in sechs woechentlichen Schichten zu je zwoelf Stunden in den Gruben beschaeftigt. Obwohl sie die Bergarbeit bis an die Grenze ihrer pysischen Leistungsfaehigkeit beanspruchte, war der Weg der Maenner nach der Schicht nicht unmittelbar nach Hause, meist ging´s ohne Umweg ebenfalls ins Feld.

Entsprechend war der Gesundheitszustand der Bevoelkerung. Fuer 1790 liegen folgende Zahlen vor: Muellenbach hatte etwa 200, Laubach etwa 100 Einwohner im gleichen Verhaeltnis der beiden Geschlechter. 40% der Einwohner waren Kinder, bei einer Kindersterblichkeit von 40% bis zum fuenften Lebensjahr. Die Lebenserwartung fuer Erwachsene lag zwischen 50 und 60 Jahren.

Immer wieder liest man in Berichten ueber Bergleute von dem "ungeheuren" Alkoholkonsum, der die Ursache fuer Armut, Krankheiten und der fruehen Sterblichkeit sein soll. Ich finde diese Berichterstattung einfach unserioes und masslos uebertrieben. Sicherlich wurde bei passenden Gelegenheiten auch Alkohol getrunken; Bergleute sind und waren gesellige Leute; das brachte allein schon ihre Arbeit mit sich. Man musste sich aufeinander verlassen, dem Kumpel blind vertrauen koennen, ohne dies war die Arbeit im Berg ueberhaupt nicht moeglich. Ein "besoffener" Kumpel neben sich, das waere schon einem Selbstmord gleichgekommen. Die Aussage vom uebermaessigen Alkoholgenuss der Bergleute wird oft damit untermauert, dass die Grubenbetreiber schliesslich Alkoholverbot auf den Gruben erteilt haetten, auch dies duerfte so nicht richtig sein. Alkoholverbot erscheint mir allein aus der gefahrvollen Arbeit angebracht gewesen zu sein, bestimmt aber nicht ausschliesslich wegen des angeblichen Alkoholmissbrauchs durch die Bergleute.

Man sollte eher die Gruende fuer Armut, Krankheit und frueher Sterblichkeit in der harten, gefahrvollen Arbeit und in der kaum vorhandenen aerztlichen Versorgung suchen.
Bergleute
Bergleute der Schiefergruben am Kaulenbach
So sah es also aus, als der erste Schieferarbeiter sich ein Haus in der Naehe der Grube Colonia am Kaulenbach baute. Ihm blieb jetzt der lange Fussweg von und zur Arbeitsstelle erspart und viele folgten seinem Beispiel. Maenner aus Muellenbach, Laubach und den anderen Doerfern des Umlandes siedelten nach und nach "auf der Leienkaul". Dazu kamen Bergleute von Mosel und Hunsrueck, die, aus welchen Gruenden auch immer, von den dortigen Schiefergruben in das Eifelrevier wechselten. Und dann waren da noch die Emigranten aus den belgischen Ardennen und Nordfrankreich, die in der Zeit der Franzoesischen Revolution aus ihrer Heimat gefluechtet waren. Trotz der spaeteren mehrfachen Amnestien blieben viele von ihnen hier wohnen. Ihre Nachfahren sind heute noch an ihren, vielfach eingedeutschten, Familiennamen, wie: Buschwa (= Bourgeois), Allar(d), Gorges, Lefev (= Le Fèfre), Gilles, Regnier usw., zu erkennen.

Am Sesterbach wurden die ersten, von den erbaermlichen Verhaeltnissen ihrer Bewohner zeugenden, Haeuser Anfang des 19. Jh. gebaut, bald aber verlassen und blieben als Ruinen zurueck. Die ersten Tagebaugruben befanden sich ebenfalls am Sesterbach. Spaeter begann man im Sesterbachtal, im Endertbachtal nahe der Postbruecke, im Heipenberg ( 4 Betriebe) und auf dem Kaulenberg (8 Betriebe) Stollen in den Berg zu treiben. Absonderliche Namen wie etwa: "Hoellenport", "Blumenkoerbchen", "Predigtstuhl", "Milchwaerm", "Julienstuhl" und "Maxstuhl" vergab man fuer sie. Teilweise waren die Gruben in Privatbesitz, wobei allerdings oft mehr als 100, aus einer Familie stammende Personen, Eigner waren. Dies lag an dem damals in der Eifel praktizierten Erbrecht, der sog. Realteilung, bei der nicht nur das Vermoegen des Erblassers anteilmaessig auf seine Erben aufgeteilt, sondern auch einzelne Grundstuecksparzellen anteilmaessig aufgesplittet wurden. Dieses fuehrte natuerlich dazu, dass die Einzelerben wenig investieren und viel Gewinn machen wollten. Gewinne, die trotz der geringen Loehne fuer die Bergleute, durch die hohen Transportkosten des Schiefers mit Pferdefuhrwerken nach Klotten zur Verschiffung auf der Mosel erheblich geschmaelert wurden.

Es herrschte permanente Armut, sowohl bei den Schiefergrubenarbeitern als meist auch bei den -besitzern. Kleinbetriebe mussten aufgegeben werden bzw. wurden von Leienhaendlern aus Klotten und Cochem aufgekauft. Um 1900 blieben nur noch drei groessere Betriebe, naemlich "Maria Schacht", das frueher J. Schunk aus Klotten gehoerte und an die Firma Carl Wehrhan aus Neuss verkauft wurde, 2. der Colonia-Schacht, Besitzer die Fa. Helfauer in Koeln und 3. das Muellenbacher Dachschieferwerk, das zu 1/3 der Fa. Gebr. Rother, Frankfurt und zu 2/3 den Familien Franzen, Schmitz und Gilles gehoerte. Ausser dem bestanden noch zwei kleinere Gruben, die Hoellenport, Besitzer Schmitz aus Muellenbach, die aber der "Haerewiss", wie frueher das Muellenbacher Dachschieferwerk hiess, angeschlossen war. Die zweite kleine Grube war in Besitz der Familie Klasen.

1898, die Eifeleisenbahn hat 1895 ihren Betrieb aufgenommen, wird die Arbeit etwas leichter. Maria Schacht und Colonia befoerdern die Steine jetzt mit Maschinenkraft aus den Gruben. Colonia legt einen Schienenstrang bis nach Muellenbach, auf welchen kleine Wagen von Pferden gezogen, den Schiefer befoerdern. Maria Schacht baute 1907/08 einen Schienenweg zum Eisenbahngleis am Masburger-Wald der hinter der "Wolfsburg" verlief. Ebenfalls 1908 baute das "Muellenbacher Dachschieferwerk" eine von einem Dieselmotor getriebene Bahn, welche den Schiefer aus dem Kaulenbachtal den steilen Kaulenberg hinauf befoerderte.

Lassen wir hier einmal einen unbekannten Chronisten zu Wort kommen, der die ersten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts so schildert: "Leienkaul hatte bei der Volkszaehlung am 1.12.1900 357 Seelen. Bei der Zaehlung 1905 waren es 396. Man zaehlte 60 Gehoefte (darunter sind wohl Wohnhaeuser zu verstehen, der Verfasser) wovon 45 Viehbestand hatten. Insgesamt wurden 145 Schafe, 88 Schweine, 23 Pferde und 115 Stueck Rindvieh gezaehlt." Das war die Statistik und jetzt das Leben: "Morgens um 7.00 Uhr, im Winter um 8.00 Uhr, ziehen die "Koulemaenner" scharenweise auf die Kaul, um bis abends 19.00 Uhr in anstrengender Arbeit ihr Brot zu verdienen. Das blauleinene Brotsaeckchen mit selbst gebackenem Schwarzbrot, Mehl- oder Kartoffelpfannkuchen mit gesalzener Butter gefuellt haengt mit der "Kaffebull", gefuellt mit schwarzem Kaffe, an der Seite. In der rechten Hand tragen sie den derben Knotenstock. Dazu qualmt das unvermeidliche "Moetzje", eine kurze irdene Pfeife mit Strang, das ist der billigste Strangtabak von minderer Qualitaet. Im Gegensatz zu frueher, als die Steine auf dem Ruecken zu Tage gefoerdert wurden, ist ihnen durch die Maschinen die Arbeit erheblich leichter geworden. Doch immer noch ist ihre Taetigkeit in den feuchten, dumpfen Gruben sehr anstrengend, wovon uns am Abend die blassen Gesichter eine beredte Sprache sprechen. Die harte Arbeit foerdert die Sterblichkeit. Alte Leute unter den Schieferbrechern sind selten. Viele junge Menschen sterben an der Schwindsucht (Tuberkulose).

Die wenigen, die nicht auf den Gruben arbeiten sind Ackerer. Einzige Ausnahmen, ein Schmied und ein Schlosser, die jedoch ebenfalls auf Maria Schacht beschaeftigt sind. Sonstige Handwerker wohnen in Leienkaul nicht, wohl aber zwei Kraemer.

Im Gegensatz zu den letzten Jahrzehnten des 19. Jh. hat sich das bebaubare Land bedeutend vermehrt, weil man Heideland aufschloss, das zu einem Spottpreis gekauft, durch den Fleiss der Koulemaenner und ihrer Familien in wenigen Jahren in ertragreiche Aecker verwandelt wurde. Kartoffeln und Roggen werden hauptsaechlich angebaut und dabei die Rindviehzucht und Schweineaufzucht keineswegs vernachlaessigt. Da infolge der geringen Anzahl von Wiesen zu wenig Heu fuer die Winterzeit vorhanden ist, versucht man durch das Anpflanzen von Kohlrueben diesen Mangel auszugleichen. Das allabendliche "gretzen", das Zerkleinern der Rueben, ist Aufgabe der juengeren Kinder der Familien. Die Schafzucht ist stark zurueckgegangen. Nur der Ringhof (= Martentalerhof, d. Verfasser) besitzt noch 200 Schafe.

1922 ging die Grubenanlage "Maria Schacht" fuer 1,5 Millionen Mark in den Besitz der Gebr. Rother ueber. 1928 wurden "Colonia" und "Haerewiss" geschlossen. Viele junge Leute suchten sich andere Arbeitsstellen und zogen aus Leienkaul fort.

Die Volksschule in Leienkaul

1816 hatte die Pfarrei Muellenbach, zu der Laubach und Leienkaul gehoerten, nur die Schule in Muellenbach mit einer Lehrperson. Da der Schulbesuch nicht obligatorisch war, konnten viele Leute noch nicht einmal ihren Namen schreiben und machten statt dessen drei Kreuze. 1850 bemuehte sich Laubach um einen eigenen "Winterlehrer", ein Lehrer also, der nur in den Wintermonaten unterrichtete. Es war ein Mann aus dem Dorf, der gegen geringe Entlohnung und die Kost, die Kinder aus Laubach und Leienkaul in einem Schulzimmer, das haeufig wechselte, unterrichtete. Sein Essen bekam er jeden Tag in einem anderen Haus. Da die Schuelerzahl schnell angestiegen war, bekam Leienkaul 1875 seine eigene einklassige Schule, in der die Schueler aller Jahrgaenge von einem Lehrer in einem Raum unterrichtet wurden. Lehrer Becker, war der erste Lehrer in Leienkaul, der von 1875 bis 1883 dort unterrichtete. 1910 war die Schuelerzahl in Leienkaul auf 115 Kinder angewachsen und man richtete eine zweite Lehrerstelle ein."
Kriegerdenkmal
Gedenkstaette fuer die Gefallenen der Weltkriege neben der Kirche in Leienkaul



Leienkaul heute

Thomas Brost

Eine Bastion in Sachen Eigenstaendigkeit buesste Leienkaul vor 26 Jahren ein: Die Volksschule, die zwei Klassen (1. bis 4.; 5. bis 8 Schuljahr) umfasste, schloss ihre Pforten. Seither besuchen nicht nur die Neuntklaessler die Schulen in Kaisersesch.

Das abrupte Ende der Schiefer-Aera konnte den Leienkauler nur kurzzeitig etwas anhaben. Arbeiten fanden die ehemaligen Bergarbeiter vor allem bei der Bundeswehr, die fuer die Standorte Buechel und Ulmen zu Beginn der 60er Jahre einen erhoehten Bedarf decken musste. Auch in der Dienstleistungsbranche kamen die Leienkauler unter. Die attraktive Lage sorgte zudem dafuer, dass die Einwohnerzahl Leienkauls nicht sank. Zu den Ortsansaessigen kamen Staedter hinzu, die zunaechst nur ihre Wochenenden in Leienkaul verbringen wollten. Schliesslich verlagerten einige von ihnen den Hauptwohnsitz nach Leienkaul. Und das kam letztlich auch dem Vereinsleben zugute.

Apropos Vereine:

Leser, kommts du nach Leienkaul – dann faellt dir als erstes der Sport ein. Denn der 380 Einwohner zaehlende Ortsteil von Laubach errang seine Bekanntheit groesstenteils durch "Koenig Fussball". Wer durch Leienkaul geht, der trifft sie, die alten Fans und die ehemals aktiven Fussballer, die manche Erinnerung auf ihren Lippen haben. "Als wir Anfang der 70er Jahre mit proppevollem Bus zu den Aufstiegsspielen in den Hunsrueck gefahren sind und wir aus einem 1:4 ein 7:4 machten...."so fangen die Gespraeche an, die oft mit dem "hundertsten Tor, das uns den Aufstieg in die B-Klasse brachte" enden. Und es tauchen vor dem geistigen Auge die Originale auf, wie Kaule-Rickes-Johann oder May-Hermann, die die Fussballer oft mit Fluessigem belohnten. Als eigenstaendiger Verein spielte der Sportverein Leienkaul in den 80er Jahren in der Kreisliga A Hunsrueck/Mosel: Noch heute ist der SV-Leienkaul, inzwischen mit FC und TUS Kaisersesch liiert, im Fussball eine gute Adresse.

Insgesamt 10 Vereine, die Feuerwehr inbegriffen, gibt es "auf der Leienkaul":

Seit 1945, als die Feuerwehr als Pflichtwehr ins Leben gerufen wurde, hat die, heute, "Freiwillige Feuerwehr Leienkaul" ihr Material kontinuierlich modern aufgeruestet. In Eigenleistung der Wehrleute entstand aus der ehemaligen Lehrerwohnung ein Schulungsraum. In den 52 Jahren des Bestehens amtierten sieben Wehrfuehrer, von denen Michael Zimmer, mit 16 Jahren, die laengste Amtszeit inne hatte. Derzeit zaehlt die Truppe unter Wehrfuehrer Franz-Josef Hennen, 16 aktive Wehrmaenner.

Fuer Kultur- und Brauchtumspflege im Leienkauler Dorfleben zeichnen: Frauengemeinschaft, Moehnenverein (89 Mitglieder), Jugendgruppe (18), der 1937 gegruendete Kirchenchor (93) und der Musikverein (20) verantwortlich. Eine aktive Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes ist in Leienkaul taetig und der Reiter kann seinen Sport im "Reit- und Fahrverein" ausueben.

Unter tatkraeftiger Mithilfe der Ortsverein bemueht sich eine Stiftung und ein Foerderverein um die Erhaltung des Wahrzeichens von Leienkaul der "gigantischen Schieferhalde" des ehemaligen "Maria Schachtes", als Biotop.

Selbstverstaendlich wird in den Vereinen nicht ausschliesslich dem Vereinszweck gehuldigt, nein – und dem werden alle zustimmen, die die Mentalitaet der Leienkauler kennen - hier wird auch und vor allem, die Geselligkeit und der Frohsinn gepflegt.

1999 wird auch Leienkaul, als letztes Dorf in der Verbandsgemeinde Kaisersesch, "klare" Abwaesser haben. Das rund zwei Kilometer lange Strassendorf wird z.Zt. kanalisiert und im Rahmen dieser Massnahme auch neue Kreis- und Gemeindestrassen erhalten.

Beim Ortsteil Leienkaul stossen die Gemarkungsgrenzen der Gemeinde Laubach an die Grenzen von Masburg (Breitenbruch), Kaisersesch (Teile der Schoenen Aussicht) und Landkern (Neuhof). Mit den genannten Siedlungen ist Leienkaul im Laufe der Jahre so zusammengewachsen, dass sich heute – wenn auch ein weit auseinandergezogenes – aber trotzdem einheitliches Besiedlungsgebiet ergibt. Dies hat aber zur Folge, dass sich, insbesondere dann, wenn oeffentliche Massnahmen durchzufuehren sind, Ortsvorsteher Burkhard Klinkner, als "Jongleur" zwischen den einzelnen Gemeinden betaetigen muss. Als Beispiel sei hier nur der Leienkauler Friedhof genannt: Der liegt naemlich in der Gemarkung von Masburg, aber es werden dort auch die Toten von Leienkaul, des Neuhofes und der Schoenen Aussicht bestattet. Friedhofsangelegenheiten beduerfen demnach der Zustimmung aller beteiligten Ortsparlamente, die Klinkner, wie man so schoen sagt "Unter einen Hut" bringen muss.

Wenn wir das Leben gestern und heute "Auf der Leienkaul" betrachten, muss festgestellt werden: Aus dem fruehen Leienkaul mit seinen erbaermlichen und teilweise menschenunwuerdigen Behausungen der Schieferbrecher ist heute ein schmucker, liebenswerter Ort geworden auf den seine Buerger mit Recht stolz sein koennen.

Quellen zu Leienkaul "Gruendung....":
Verfasser unbekannt: Manuskript -maschschr.- einer Chronik von Leienkaul, begonnen 1917
Barthels, Dr. Christoph: "Schieferdörfer" "Dachschieferbergbau im Linksrheingebiet..."

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