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FFw Leienkaul pflegt Patenschaft für Großhalde Mariaschacht

Feuerwehr Leienkaul im Einsatz für Natur- und Denkmalschutz

Schiefertafel erinnert zukünftig am Aussichtspunkt Mariaschacht über dem Kaulenbachtal an das vorbildliche Engagement der Wehrleute.

Das Foto zeigt die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Leienkaul vor ihrem Patenschaftsprojekt, der Schieferhalde Mariaschacht. Dieter Laux, der Vorsitzende des Schiefervereins (5. v. links) übergibt eine gravierte Schieferplatte an den Wehrführer Daniel Hermes (3. v. links). Die Gravur soll in Zukunft , an exponierter Stelle installiert, auf die vorbildliche Arbeit der Wehrmänner hinweisen.

Seit dem Jahre 2007 hat die Freiwillige Feuerwehr Leienkaul, damals auf Anfrage des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte, eine Patenschaft über die Großhalde Mariaschacht – mit 125 m über der Talsohle die höchste Schieferhalde Deutschlands – übernommen. Seit dem wird jährlich im Oktober eine große Freischneide- und Pflegeaktion durchgeführt, welche durch Frau Dr. Corinna Lehr (biodata Mainz) als leitende Biotopbetreuerin überwacht und betreut wird. Zur Aufgabe der agilen Feuerlöschtruppe gehört in diesem Falle, die Großhalde und ihre Übergangsbereiche von Bewuchs zu befreien und damit den Lebensraum für eine einzigartige Flora und Fauna im Kaulenbachtal zu erhalten und zu schützen. Wehrführer Daniel Hermes hat nach eigener Aussage keine große Mühe seine Männer zum Arbeitseinsatz auf „ihrer“ Schieferhalde zu motivieren. „Viele freuen sich schon Wochen vorher auf den Einsatz, der die Besonderheiten unserer Heimat und ihrer Geschichte sichert und erhält.“ Der Erfolg des Einsatzes über 10 Jahre ist indes deutlich zu sehen. Der Haldenansatz, der über viele Jahre so mit Heckenbewuchs überwuchert war, dass man ihn nur noch erahnen konnte, ist zwischenzeitlich umfänglich auf einer Breite von etwa 10 Metern freigestellt. Nach Aussage von Corinna Lehr, eine vorbildliche Übergangsfläche auf der sich die Tiere zurückziehen können, jedoch ebenso schnell wieder auf den sonnenexponierten Halden ihren fast schon mediterranen Lebensraum finden.

Jede Menge Arbeit ist zu bewältigen, wenn es um das Freistellen der Haldenränder geht.

Das Ergebnis ist deutlich zu sehen.

Die Wehrmänner freuen sich, mit ihrer Arbeit Areale für Tiere und Pflanzen zu schaffen, gleichzeitig aber auch die historische Industriebrache des Schieferbergbaus für die vielen tausend Besucher des Kaulenbachtals zu erhalten. Der Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte, Dieter Laux, der die Patenschaften im Jahre 2007 initiierte, ist begeistert von der Kontinuität mit der die Wehrmänner ihren Patenschaftsbereich pflegen. „Jedes Jahr, ob es regnet, stürmt oder gar schneit, die Männer der Leienkauler Feuerwehr sind auf ihrer Halde im Einsatz.“ Die Vergabe von Patenschaften hat sich nach seiner Meinung sehr bewährt. Auch die Pfadfinder des Stammes Carpe-Diem Müllenbach-Laubach, sowie die Freiwilligen Feuerwehren von Müllenbach und Laubach pflegen eine Patenschaft in dem 17 Hektar großen Areal. “Ohne die Hilfe der Patenschaftsträger wäre die Aufgabe der Flächenpflege für unseren Verein nicht zu bewältigen“ so seine Aussage. Die Leistung der Wehrmänner wurde in diesem Jahr durch den Verein gewürdigt, indem der Vorsitzende eine Schiefergravur überreichte, die auf die Patenschaft hinweist und in Zukunft an exponierter Stelle die Gäste des Kaulenbachtals auf die wertvolle Arbeit der FFw Leienkaul hinweist. Für die kommenden Jahre wünscht sich Laux eine noch größere Identifikation der Menschen in der Schieferregion mit ihrer kulturhistorischen und landschaftlich einmaligen Hinterlassenschaft. Nachdem jetzt die drei Kaulenbachtalanrainer Leienkaul, Müllenbach und Laubach Besitzer der Natur- und Denkmalschutzflächen geworden sind, sind alle Anwohner aufgerufen die jährlichen Pflegemaßnahmen zu unterstützen. „Wir hoffen auf ein beispielgebendes interkommunales Engagement“, so Dieter Laux.