Geschichte der Umgebung

Kloster und Wallfahrtskirche Maria Martental

 Von Werner Schumacher, Kaisersesch
 
Das Kloster der Herz-Jesu-Priester und die Wallfahrtskirche Maria Martental liegen in der Gemarkung von Laubach-Leienkaul. Die Wallfahrtskirche im Tale des Sesterbaches, einige hundert Meter bevor dieser in die Endert fließt, das Kloster auf der Höhe, rechts der Straße von Kaisersesch zum Flugplatz Büchel, dort wo die Straße steil hinab zur Endert fällt.

Woher der Name Martental stammt, wurde nie aufgehellt, und so verliert sich die Forschung in Sagen und Volkserzählungen.

Ob St. Kastor bei der Christianisierung unserer Heimat mit seinen Schülern in dieses Tal kam, oder ob hier christliche Märtyrer das Leben für ihren Glauben hergeben mußten, wer weiß es?

Erst im Jahre 1141, als Erzbischof Arnold von Köln (1137-1148) dem Mönchskloster "Martyldahl", das dem 1107 gestifteten Kloster Springiersbach unterstand, den Berg Soch bei Cochem-Sehl als Geschenk übergibt, wird das Kloster - als Mönchskloster - erwähnt.

Und 4 Jahre später, 1145, nachdem Papst Eugen III. eine Bulle (feierlicher päpstlicher Erlaß) für Springiersbach erläßt, bestätigt Kaiser Konrad III. der Abtei Springiersbach auch Besitz in "valle Martirum".

Gegen 1200 scheint das Kloster Martental in ein Nonnenkloster umgewandelt worden zu sein, denn 1212 schenkt Erzbischof Johann I. (1189-1212) dem Stift Karden die Pfarrei Masburg mit allen Rechten zur Verbesserung des Unterhalts der Stiftsherren. Aus dieser Stiftsurkunde ist zu ersehen, daß dem Vikar von Masburg ein Drittel des Zehnten des Hofes der "Schwestern" in "Martildal" zustand. Im gleichen Jahr setzt der Erzbischof in seinem Testamente den Schwestern in "Mardirdal" zur Unterhaltung der ewigen Lampe ein Legat von 5 Pfund aus.

Dann schweigen die Urkunden bis 1283, als bei einer Schenkung an Himmerod ein Fr. H., Cantor in Martildal, Zeuge ist.

1285 werden die Nonnen von einer Dagmar von Horcheim mit einem Geldlegat bedacht und 1288 bedenkt sie Rudolf von Polch in seinem großzügigen Testament.

Das Kloster war jetzt zu geringem Besitz und Ansehen gekommen und schon traten Neider auf, so daß sich im Jahre 1298 Papst Bonifatius VIII. gezwungen sah, dem Dechanten in Karden den Auftrag zu geben, die Nonnen des Ordens vom hl. Augustinus in Maria Martental vor ungerechten Angriffen zu schützen.

1336 stellten die Brüder Matys und Heinrich von Klotten ein Pachtrevers über einen Hof in Klotten für den Konvent in Maria Martental aus.

1346 stiftet Erzbischof Balduin eine Memorie (Gedächtnis) in Maria Martental, die von der Meisterin und dem gesamten Konvent bescheinigt wird.

1382 schenken die Eheleute Hinrich und Katharina von Forst dem Kloster eine Kornrente von 7 Malter und 1385 verkaufen die Eheleute Johann und Nese Grenzouwe von Pommern der Meisterin und dem Konvent ein Ohm Weinrente zu Pommern.

1480 erscheint, ebenfalls in Pommern, ein Klosterhof, über den zwischen einem Jekel Wolf und dem Kloster Maria Martental ein Erbschaftsbrief ausgefertigt wird.

1487 begegnet uns erstmals der Name einer Meisterin, nämlich Tyhe von Wederbach, die mit ihrem Konvent einen Weinberg zwischen Cochem und Klotten an Jakob Tryne verpachtet.

Reich scheint das Augustinerinnenkloster nicht gewesen zu sein, denn als Klosterbesitz sind nur ein Hof in Klotten und ein Hof in Pommern genannt, wobei dem Hof in Pommern noch Weingärten und Zubehör zugehörig war.

Der Hof in Pommern wurde 1514 durch die Meisterin Klara an die Eheleute Jorg Nesenhenn, Sohn, und Tryn Wolffs verlehnt.

Nachwuchssorgen und das Schwinden des religiösen Geistes führten dann langsam zu Schließung des Klosters. Als nach dem Tode der Meisterin nur noch zwei Nonnen im Kloster lebten, beschloß Papst Leo X. (1513-21) am 24.9.1520 die Aufhebung des Klosters. Diese wurde aber nicht vollzogen, weil Papst Leo X. starb und erst sein zweiter Nachfolger, Clemens VII. (1523-34) veranlaßte am 21. November 1523 die Aufhebung. Ohne Genehmigung des Bischofs von Trier zog die Abtei Springiersbach das Kloster und dessen Besitz an sich und führte dafür als Gründe an: ".....die einsame Lage des Klosters unweit der Heerstraße, wo häufiger Besuch von verschiedenen Leuten dem Klosterleben nicht günstig sei" und "das Kloster sei verarmt und so verschuldet, daß die Klosterfrauen nicht in gehöriger Anzahl zusammenleben könnten, weshalb die damals noch im Kloster lebenden Nonnen verlangt hätten, in ein anderes Kloster übersiedeln zu dürfen".

Der Bischof von Trier war mit der Einziehung des Klosters und seines Besitzes durch Springiersbach nicht einverstanden. Der Streit wurde erst durch einen in Cochem geschlossenen Vertrag vom 5. April 1541 beigelegt. Nach diesem Vertrag, der von Erzbischof Johann Ludwig von Hagen (1540-47) unterzeichnet wurde, gab der damalige Propst von Maria Martental, der Regulare (kath. Ordensmitglied nach Ablegung des feierlichen Gelübdes) Gerhard Hausmann von Namedy, die Verpflichtung für sich und alle nachfolgenden Pröpste ab, wöchentlich zwei oder drei hl. Messen im Kloster Martental zu lesen. Die Pröpste waren die Beschützer der klösterlichen Nonnen und ihre Sachverwalter in geistlichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten.

Entweder hatte der Propst keine Nachfolger oder die eingegangene Verpflichtung wurde nicht eingehalten, denn in einem Visitationsbericht vom 10.7.1621 heißt es, daß im Auftrag des Abtes von Springiersbach der Pfarrer von Masburg dort hl. Messe feiert, wofür ihm 10 Gulden und ein Drittel des Zehnten zustehen.

Das Kloster wird zwar 1557 in der Taxa generalis erwähnt, jedoch als aufgegeben und verlassen (desolatum) bezeichnet. Und 1678 berichtet der trierische Geschichtsschreiber Masen, daß außer einem unbedeutenden Kapellchen nichts mehr zu sehen sei und sich nur noch alte Greise daran erinnern könnten, daß dort einmal Nonnen gelebt hätten.

1680 moniert ein Visitationsprotokoll, daß der Pastor von Masburg jeden Freitag in der Kapelle eine Messe lesen würde und das, obwohl Maria Martental nicht zu seiner Pfarrei gehöre und er auch nicht die Erlaubnis des Prälaten von Springiersbach dazu habe.

Anhand der Sterbebücher der Pfarrei Masburg, die aber erst ab 1719 geführt wurden, kann festgestellt werden, daß im 18. und 19. Jh. in Maria Martental fromme Einsiedler lebten. So starb z.B. am 24.2.1736 der Eremit Sigismund Weri, der in der Kapelle beigesetzt wurde.

Ein zweiter Eremit, Bruder Josef, starb am 12. Dez. 1776 im Kloster. Mit ihm hatte Bruder Achatius Queng sich die Einsiedelei geteilt, der aber schon am 14.1.1759 in Kehrig verstorben war. An Stelle des Bruders Achatius trat Bruder Heinrich Heimbach, der schon 1757 ein Jahrgedächtnis in Masburg gestiftet hatte, und der, als er am 16.9.1789 starb, mit Erlaubnis des kurfürstlichen Sieglers Joh. Pet. Kopp in der Kapelle rechts am Eingang, beigesetzt wurde. Zwei neue Wächter des Heiligtums erschienen mit Bruder Justus Mayer, früher Klausner in St. Aldegundis bei Oberwesel, nun seit 1790 in Maria Martental. Bruder Justus wurde auf St. Elisabethtag 1795 von umherstreifenden französischen Soldaten tödlich verletzt und am 20.11.1795 ebenfalls in der Kapelle beigesetzt. Sein Gefährte, Bruder Omphius (Honophius) weltlich: Joh. Georg Ritter, überlebte seinen Mitbruder um 12 Jahre und starb als letzter Eremit am 4.3.1808 in Kalenborn. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Masburg.

Nach dem Jahre 1736 hatten fromme Männer eine neue größere Kapelle, 40 Fuß lang und 24 Fuß breit und auf jeder Seite drei Rundbogenfenster, sowie einer geschmackvollen Inneneinrichtung, gebaut. Eine hinter dem Hochaltar angebrachte Tür führte zur Eremitenwohnung.

Nach dem Tode des letzten Klausners im Jahre 1808 wurde die Kapelle profaniert (entweiht). Der Hochaltar, die Heiligenbilder, einige Paramente (liturgische Kleidung), auch ein messing versilbertes Ziborium (Hostiengefäß), das Missale (Meßbuch) und zwei Altarleuchter kamen nach Masburg, die Glocke nach Müllenbach. Die Glocke diente in Müllenbach als Schul- und Feuerglocke. Nach langen Verhandlungen zwischen dem Kloster, der Gemeinde Müllenbach und der Glockengießerei Mark in Brockscheid wurde die Martentaler Glocke am 13. September 1983 von Müllenbach an Maria Martental zurückgegeben. Die Glockengießerei Mark, deren Ursprünge in der Glockgießerei Schmitz in Müllenbach liegen, hatte sich nämlich bereit erklärt, die letzte, 1860 von Matth. Schmitz in Müllenbach gegossene, Glocke nach Müllenbach zu geben, was die Gemeinde Müllenbach zur Bedingung für die Rückgabe der Martentaler Glocke gemacht hatte.

Die Kapelle und die Eremitenwohnung übernahm der Müller der Springiersbacher Mühle, der die Bauten aber verkommen ließ, so daß sie 1817 in Trümmer fielen. 1856 verkaufen die Nachkommen des Müllers die Ruinen an den Staat.

Der Neuanfang durch die Springiersbacher

Als nur noch die Umfassungsmauern der Kapelle standen, hatten Unbekannte daran ein altes Bild der Gottesmutter befestigt und zu diesem Bild pilgerte jetzt die gläubige Bevölkerung.

Die Abtei Springiersbach, die nach dem Vertragsabschluß mit Erzbischof Johann Ludwig am 28.4.1541 Eigentümerin Maria Martentals geworden war, hatte das Kloster bis zur Auflösung Springiersbachs im Jahre 1802 in ihrem Besitz gehalten.

1774 bitten die Hofleute des "Martentaler Hofes", der von dem Springiersbacher Abt Karl Kaspar von Holtrop (1758-89) gegen 1770 erbaut worden war, Michael Esper und Andreas Steffes zusammen mit Bruder Heinrich Heimbach um eine sonntägliche Frühmesse im Kloster.

Aufhebung und Versteigerung durch die französische Besatzung

Nachdem die Franzosen unter Napoleon um 1794 das linksrheinische Gebiet annektiert und Frankreich angegliedert hatten, konfiszierten sie die adligen und kirchlichen Besitztümer und brachten diese zur öffentlichen Versteigerung.

Bei der ersten Versteigerung des Klosterhofes fand sich aber kein Käufer, so daß ein zweiter Termin anberaumt werden mußte, der am 28. Mai 1812 stattfand. Hierbei fand sich zwar ein Bieter, der jedoch die Anzahlung nicht leisten konnte und deshalb keinen Zuschlag erhielt. Der Hof wurde nun der Französischen Ehrenlegion überschrieben und von ihr erwarb ihn dann Joh. Jos. Schunk aus Klotten. Nicht einbezogen in diesen Erwerb waren die Waldparzellen, die in das Eigentum des Staatsfiskus gingen.

1873 ist als Pächter Joh. Ring vom Kavelocherhof bei Klotten genannt. Die Pacht betrug 25 resp. 26 Malter Korn frei Speicher Klotten. Am 22.12.1883 erwarben die Wwe. Ring und ihre fünf Söhne den Klosterhof gegen eine Summe von 18.900 Mark.

1905 verkauften die Gebr. Ring den Hof an den Redemptoristenpater Josef Tillmanns, der ihn mit einigen Laienbrüdern bewirtschaftete um hier eine Zentrale zur Erneuerung des Volkskörpers, besonders der Handwerker und der Landwirte, im katholischen Geiste zu gründen.

1908 wurde ein Klostergebäude mit Hauskapelle nach den Plänen des Architekten Josef Bertram fertiggestellt und das Gnadenbild, das im Forsthaus Hochpochten aufbewahrt war, bekam wieder eine würdige Stätte.

Pater Tillmanns, der die "Gesellschaft der Göttlichen Liebe" gründete und eine Druckerei errichtete, in der er das Sonntagsblatt "Christliche Familie" herausgab, starb am 3. Mai 1918 und wurde als erster auf dem neuen Klosterfriedhof beigesetzt.

In seinem Testament hatte er seine älteste Schwester und seine ersten fünf Laienbrüder zu Erben eingesetzt und die Auflage erteilt, dem Besitz den klösterlichen Charakter zu erhalten. Die Auflage brachte außerordentliche Schwierigkeiten mit sich und erst nach vielen Jahren gelang der Anschluß an eine kirchlich approbierte Genossenschaft, nämlich an die Genossenschaft der Herz-Jesu-Priester aus Sittard in Holland.

Neuanfang und Wiederaufbau der Herz-Jesu-Priester

Der Chronist berichtet am 6.7.1927, daß nachdem Pater Fischer und Professor Kalb die Gründung Tillmanns weitergeführt hatten nun Pater Haubrich mit 11 Laienbrüdern seinen Einzug ins Kloster gehalten habe. Pater Haubrich, der das Kloster 6 Jahre leitete, gelang es am 13.10.1932 mit Hilfe des Staatsoberförsters Neuwinger, Mayen und des Revierförsters Paries von Hochpochten, die Ruinen im Tal und das umliegende Gelände, durch einen Tauschakt vom Staatsfiskus zu erwerben. Die Auflassung erfolgte am 19.1.1934.

Erster Anstoß für den Wiederaufbau der Wallfahrtskapelle gab eine Konferenz der Geistlichen der Nachbargemeinden am 2.1.1934 in Kaisersesch. Ein entsprechendes Gesuch, das Bischof Bornewasser vom neuen Rektor Pater Heider am 9.1.1934 vorgetragen wurde, fand die volle Unterstützung des Bischofs.

Pfarrer von 16 umliegenden Gemeinden hielten in ihren Pfarreien einen Werbesonntag ab und an allen Freitagen der Fastenzeit fand bei der Ruine eine Predigt mit Andacht statt. Am 1. Mai 1934 wurde eine Dekanatswallfahrt nach Maria Martental veranstaltet. Und die Pilger kamen:

An den ersten Freitagen der Fastenzeit schätzte man ca 800 bis 1000, am Siebenschmerzenstag über 3.000, an der Dekanatswallfahrt um die 10.000 und alle unterstützten durch Spenden den Wiederaufbau.

Anfang Juni 1934 legte man die Ruinen nieder und begann mit den Vorarbeiten. Nach Plänen von Architekt Dr. Melsheimer, Darmstadt, entstand die neue Wallfahrtskapelle mit dem Hauptschiff aus den alten Steinen und auf den alten Fundamenten. In der Verlängerung der Choranlage wurde noch ein Außenaltar angefügt.

Zur Grundsteinlegung am 22.7.1934 waren über 3.000 und zum Richtfest mehr als 5.000 Gläubige erschienen. Der Rohbau war im November 1934 fertiggestellt.

Die Zahl der Pilger und Spender setzte sich auch in 1935 fort und am 15.9.1935 konnte Weihbischof Fuchs die Kirche benedizieren (weihen), eine feierliche Pontifikalmesse zelebrieren und das Gnadenbild in die neue Kirche überführen. Weit mehr als 20.000 gläubige Menschen nahmen an diesen Feierlichkeiten teil.

An der Wallfahrt von Bischof Bornewasser, am 1. Maisonntag 1936 ging die Zahl der Teilnehmer ebenfalls in die Zigtausend.

Man muß sich das vorstellen, gerade in einer Zeit als es schon erklärter Wille der Nazis war, alles religiöse Leben auszulöschen, erscheinen in dem engen Tal und seinen angrenzenden Berghängen mehr als 20.000 Menschen, um ihren Glauben zu demonstrieren.

Nationalsozialismus

Vorsorglich hatte die Bischöfliche Behörde im Jahr 1941 Maria Martental als Kloster und Wallfahrtskriche von der Pfarrei Masburg abgetrennt und ihm kleinere Teile der Pfarreien Müllenbach, Kaisersesch und Landkern zugewiesen.

Am 17. April 1941 war es dann soweit, Kloster und Hofgut wurden von der Gestapo Koblenz im Auftrage des Reichssicherheitshauptamtes Berlin in einer Nacht- und Nebelaktion kurzerhand beschlagnahmt.. Bis zum 30. April 1941 mußten die bisherigen Bewohner geräumt haben.

Am 27. April 1941 wurde das Allerheiligste aus der Hauskapelle nach Leienkaul überführt und am nächsten Tag fand in der Wallfahrtskirche der letzte gemeinschaftliche Gottesdienst, der mit einem Tedeum endete, statt.

Alle Klosterinsassen, 10 Patres und 27 Brüder, verließen am 29. April 1941Maria Martental; sie durften sich nicht mehr innerhalb des Regierungsbezirkes Koblenz aufhalten. Unter den Ausgewiesenen war auch der Vikar , Pater Ludwig Amkreutz, doch Pater Lödding gelang es vom 11. Mai 1941 an die Seelsorge der späteren Vikarie Maria Martental weiterzuführen.

Das gesamte Vermögen des Klosters (ca. 80 ha) mit dem Kloster- und den Ökonomiegebäuden, ausgeschlossen die Wallfahrtskirche, wurden zugunsten des Deutschen Reiches enteignet.

Der Klosterhof nebst lebendem und toten Inventar wurde Landdienstlerhof der Hitlerjugend (HJ) und blieb es bis zum Kriegsende 1945.

Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg

Am 6. März 1945 wurden Kloster und Wallfahrtskirche von amerikanischen Truppen aus den Bedrängnissen, die sie durch das sogenannte 3. Reich erlitten hatten, befreit.

Pater Lödding, der ausgehalten hatte, nahm das Kloster wieder in Besitz und die Beseitigung der Schäden, die die ungebetenen Gäste hinterlassen hatten, konnte beginnen.

Am 15.3.1946 wurde Maria Martental Kichengemeinde, des 1941 aus politischen Gründen, zugeteilten Bezirkes, nämlich der Orte und Wohnplätze: Leienkaul, Breitenbruch, Präfekturhof, Schöne Aussicht, Weierhof, Neuhof, Siedlung Gorscheid und Maxmehrmühle. Am 15.11.1947 erfolgte die Erhebung zu Pfarrvikarie.

Nach dem Kriege hatte sofort der Wiederaufbau der Gebäude begonnen. Am 17. September 1960 wurde die Kirche durch den Trierer Bischof Matthias Wehr konsekriert unter dem Titel: "Maria, Mater Dolorosa - Regina Martyrum (Maria, Mutter der Schmerzen - Königin der Märtyrer).

Die Zahl der Pilger, die von Jahr zu Jahr gestiegen war, machte bauliche Veränderungen notwendig.

In den Jahren 1968 bis 1974 entstanden ein neues Pilgerheim, eine Kirchenhalle und eine erweiterte Kirche mit 500 Sitzplätzen. 1973/74 wurde die Wallfahrtskirche vergrößert. Das Gnadenbild, dessen Fassung von Ulrich Henn, einem Künstler aus Leudersdorf in der Eifel geschaffen wurde, ist Mittelpunkt der Kirche.

Das Pilgerheim kann 300 Wallfahrer mit Speis und Trank versorgen. Die Betreuung der Wallfahrtskirche ist den Herz-Jesu-Priestern anvertraut.

Im Zuge der allgemeinen agrarpolitischen Entwicklung mußte die Land- und Viehwirtschaft aufgegeben werden. Die Stall- und Ökonomiegebäude wurden 1985 zu einem "Jugendhof", einer Begegnungs- und Bildungsstätte für junge Menschen, umgebaut.

Quellen:
Friderichs Alfons, Zell: Geschäftsbericht der Kreissparkasse Cochem-Zell 1989, Seite 62 ff - nach Pfr. Peter Schug -
Druckschrift: "Maria Martental 1964"
Fröhlich Toni: Jahrbuch Kreis Cochem-Zell 1988 (unter Verwendung der Pfarrchronik Masburg)
Fröschen/Schaaf: Jahrbuch Kreis Cochem-Zell 1993
Dekanatsbrief für den Pfarrverband Maria Martental 1987


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